14.10.22 – Jetzt Energie sparen, Folge 10: Klimaneutrale Veranstaltungen
„Jetzt Energie sparen“, Folge 10
Tipps der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW)
Der Krieg in der Ukraine macht deutlich: Deutschland ist viel zu abhängig von Öl- und Gasimporten aus dem Ausland. Um langfristig eine klimafreundliche und sichere Energieversorgung zu erreichen, müssen wir deutlich energieeffizienter werden und den Umstieg auf erneuerbare Energien so schnell wie möglich schaffen. Doch nicht nur die Politik ist gefragt: Jeder von uns kann sofort weniger Energie verbrauchen. Sei es in kommunalen Gebäuden, Betrieben oder Privathaushalten. Die Landesenergieagentur steht als Lösungs-Lotse bereit. In dieser Reihe stellt die KEA-BW in kurzer Abfolge aus ihrer jahrzehntelangen Erfahrung kleine und große Energiespartipps vor, mit denen alle direkt loslegen können.
In Folge 10 unserer Serie „Jetzt Energie sparen“ steht das Thema „klimaneutrale Veranstaltungen“ im Fokus. Dabei geht es darum, wie Kommunen effizient bei Veranstaltungen Energie und Ressourcen einsparen und damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.
Nicht immer offensichtlich – doch immer wichtig: Klimaschutz kann auch an unerwarteter Stelle angegangen werden. So etwa auch bei Veranstaltungen, seien sie politischer, kultureller, geschäftlicher oder privater Natur. Hierbei gibt es zahlreiche Stellschrauben, an denen gedreht werden kann, um signifikant Energie einzusparen.
Kommunale Veranstaltungen können verschiedenste Anlässe haben – was sie in der Regel gemeinsam haben, ist, dass sie häufig in Kulturzentren, Sporthallen oder anderen öffentlichen Einrichtungen stattfinden. Wie dort eine Veranstaltung gelingen kann, die nicht nur gut fürs Klima, sondern auch für den kommunalen Geldbeutel ist, zeigen die Tipps der KEA-BW.
Veranstaltungen klimaneutral gestalten
Der CO2-Austoß, der bei An- und Abreise der Teilnehmenden entsteht, stellt in der Regel die Hauptbelastung für das Klima dar. Hier bietet sich an, wenn möglich, auf lange Anfahrtswege zu verzichten und statt dem Auto den öffentlichen Personennah- und Fernverkehr zu nutzen, sowie kürzere Strecken zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen. Veranstalter und Veranstalterinnen können dies beispielsweise durch einen Hinweis auf der Einladung fördern, oder auch, indem dezidiert keine Wegbeschreibung für PKW, sondern lediglich für öffentliche Verkehrsmittel angegeben ist. Dabei sollte auch bei Einladungen und Flyern auf einen möglichst geringen Papierverbrauch geachtet werden. Wenn eine Locationsuche nötig ist, dann sollte die Anbindung an den ÖPNV in jedem Fall ein Auswahlkriterium darstellen. Außerdem besteht die Möglichkeit, nicht unbedingt vor Ort notwendige Treffen im digitalen Raum abzuhalten – dies spart in der Regel am meisten Energie ein.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Auswahl des Veranstaltungsortes. Hierbei gilt zu beachten, nach Möglichkeit einen bereits baulich energieeffizienten oder renovierten Ort vorzuziehen, der für den Großteil der Gäste gut zu erreichen ist. Außerdem hilfreich bei der Auswahl kann die Beachtung von Zertifizierungen sein, wie zu Beispiel dem EMAS- oder dem europäischen Umweltzeichen.
Bei der Veranstaltung selbst ist die richtige Einstellung der Heizungs- beziehungsweise Klimaanlage ein wichtiger Faktor. Dabei sollte die Temperatur im Winter nicht über 20 Grad liegen und in wärmeren Monaten nicht mehr als 6 Grad Differenz zur Außentemperatur betragen, so die Empfehlung der Bundesregierung. Am besten besprechen Sie dies mit dem oder der Zuständigen vor Ort.
Des Weiteren kann ein bewusster Umgang mit Elektronik helfen, signifikant Energie einzusparen. Zu beachten ist hierbei, nicht benötigte Geräte und Beleuchtung konsequent auszuschalten, sowie auf überflüssige Bühnentechnik oder Heizstrahler im Außenbereich zu verzichten.
Siehe dazu auch den Leitfaden zur klimaneutralen Kommunalverwaltung:
Dekoration, Namensschilder, Tagungsunterlagen und Giveaways sollten plastikfrei und möglichst umweltfreundlich sein und nur verwandt und angeboten werden, wenn sie wirklich nötig sind.
Auch das Buffet kann durch das Angebot rein vegetarischer und veganer Speisen zur Klimafreundlichkeit beitragen. Außerdem sollten lokale Caterer beauftragt werden, die möglichst nur regionale und saisonale Zutaten verwenden. Siehe dazu auch unseren Energiespartipp Nr. 8 – Ernährung
Und was können Sie sonst noch tun?
Geben Sie Feedback: Nur wenn Veranstalterinnen und Veranstalter auf mögliche Potenziale hingewiesen werden, haben sie die Chance, es das nächste Mal besser zu machen. Geben Sie konstruktives Feedback und unterstützen Sie damit einen bewussteren Umgang mit unseren Ressourcen!
Schauen Sie gerne auch bei unseren Veranstaltungen vorbei – mit Sicherheit ist auch für sie etwas Spannendes dabei!
Noch mehr Infos, wie Sie Energie sparen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Kilmaschutz leisten können, finden Sie in unserer Reihe: „Jetzt Energie sparen“.