Jetzt Energie sparen, Folge 8: Ernährung – weniger tierische Produkte gleich weniger Treibhausgasemissionen
„Jetzt Energie sparen“, Folge 8
Tipps der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW)
Der Krieg in der Ukraine macht deutlich: Deutschland ist viel zu abhängig von Öl- und Gasimporten aus dem Ausland. Um langfristig eine klimafreundliche und sichere Energieversorgung zu erreichen, müssen wir deutlich energieeffizienter werden und den Umstieg auf erneuerbare Energien so schnell wie möglich schaffen. Doch nicht nur die Politik ist gefragt: Jeder von uns kann sofort weniger Energie verbrauchen. Sei es in kommunalen Gebäuden, Betrieben oder Privathaushalten. Die Landesenergieagentur steht als Lösungs-Lotse bereit. In dieser Reihe stellt die KEA-BW in kurzer Abfolge aus ihrer jahrzehntelangen Erfahrung kleine und große Energiespartipps vor, mit denen alle direkt loslegen können.
In Folge 8 unserer Serie „Jetzt Energie sparen“ steht das Thema „Ernährung und tierische Produkte“ im Fokus. Dabei geht es darum, wie Ernährung und Energieverbrauch zusammenhängen und wo einfache Hebel zu finden sind, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Ernährung und Energieverbrauch scheinen auf den ersten Blick nur wenig miteinander zu tun zu haben. Tatsächlich lässt sich aber durch eine bewusste Ernährung und eine Reduktion tierischer Lebensmittel signifikant Energie sparen. Das ist nicht nur gesund, sondern hilft auch dem Klima.
Bis ein tierisches Lebensmittel, etwa Rindfleisch, auf den Tellern der Konsumentinnen und Konsumenten liegt, hat es bereits einen enorm energieaufwendigen und treibhausgasintensiven Weg hinter sich gebracht. Bei der Produktion von einem Kilo Rindfleisch werden CO2-Äquivalente von 13,3 Kilogramm ausgestoßen, wohingegen ein vegetarischer Bratling auf Sojabasis nur etwa 1,1 Kilogramm CO2-Äquivalente freisetzt. Zudem ist unsere Ernährung für etwa 12 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen direkt verantwortlich – werden Transport, Kühlung und Weiterverarbeitung mit in die Rechnung einbezogen, erhöht sich dieser Anteil sogar auf fast ein Drittel der gesamten Emissionen. Wer seine Essensgewohnheiten anpasst, kann also eine signifikante Menge an Emissionen einsparen.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie in unserem Wissensportal.
CO2 sparen durch Kantinenessen – so leisten Kommunen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz
Kantinen, Schulmensen und andere Verpflegungsangebote in öffentlicher Hand können wichtige Hebel sein, um den kommunalen Emissionsausstoß einfach und kostengünstig zu reduzieren. Die Umstellung von Speiseplänen auf vegetarische Angebote spart indirekt die Energie, die zur Erzeugung tierischer Produkte notwendig ist. Außerdem ist eine ausgewogene Ernährung, bei der nur selten Fleisch auf den Teller kommt, sowohl für Mensch als auch für die Tiere und das Klima von Vorteil. Zusätzlich kann durch effiziente Vermeidung von Lebensmittelverschwendung eine signifikante Menge CO2 eingespart werden.
Ein Vorreiter in dieser Entwicklung ist die Stadt Tübingen: Diese passte bereits 2021 ihre Anforderungen an Kantinenlieferanten und -betreiber an. Seitdem spielen nicht nur Preis und Qualität, sondern auch CO2-Emissionen und Wasserverbrauch der angebotenen Lebensmittel eine entscheidende Rolle bei der Auswahl des Angebots. Dies führte dazu, dass sich die bisherigen Verbrauchszahlen halbierten. Ein wichtiger Schritt also zur Erreichung der Klimaziele.
Das Themenheft „Nachhaltigkeit auf dem Teller“ liefert noch mehr Informationen zum Thema:
Wie ein Umstieg für Kommunen gelingen kann, zeigt die Ergebnisbroschüre zum Projekt: „Große Küche – Gutes Essen“
Gesund, nachhaltig, preiswert – Klimaschutz schmeckt!
Eine Umstellung der Ernährung und ein bewusster Konsum tierischer Produkte bringt auch im privaten Bereich viele Vorteile mit sich. Vermehrt Obst und Gemüse anstelle von Fleisch und Wurst zu essen, schont nicht nur den Geldbeutel, sondern ist zudem gesund, wie eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bestätigt.
Längst sind zahllose ausgeklügelte vegetarische und vegane Rezepte zu finden, die keine Wünsche offenlassen. Einfacher Klimaschutz also, der schmeckt!
Bewusster ernähren mit dem Genuss N! Kochbüchle.
Umfassende Informationen, wie Ernährung und Klimawandel zusammenhängen können Sie zudem aus einer aktuellen Studie des WWF entnehmen.
Noch mehr Infos, wie Sie Energie sparen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Kilmaschutz leisten können, finden Sie in den weiteren Tipps unserer Reihe: „Jetzt Energie sparen“.